Über uns

Wir sind ein Sozialunternehmen, das künstlerisch arbeitet, um den Nahrungsmittelanbau in der Stadt zu fördern. Wir übersetzen Bewusstseinsprozesse in aktive Umgestaltungsprozesse – immer in Bezug zu den lokalen, urbanen und sozialen Gegebenheiten.

Ein Portrait der beiden Geschäftsführerinnen von Urbane Gärten Karlsruhe.
Lena Widmann und Carmen Donet Garcia / Geschäftsführung

Aus dem Garten ins Sozialunternehmen...

Urbane Gärten Karlsruhe gGmbH haben wir im Januar 2021 gegründet. Wir verbinden darin unsere langjährigen Erfahrungen in partizipativer Kunst, naturnaher Gartenpraxis und strategischem Design mit unserem Engagement für soziale und ökologische Projekte.

Wir sehen unsere Verantwortung für die Zukunft angesichts wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen und möchten notwendige Veränderungen mitgestalten.

Unsere Praktiken

Wir produzieren städtische Erde

Dazu arbeiten wir mit Abermillionen Mikroorganismen und Bodenlebewesen zusammen. Wir bereiten ihnen beste Bedingungen. Und sie zerkleinern und zersetzen Stoffe, die so zu Nährstoffen werden.

Wir werten anders

Besonders wichtig sind uns lokale Kreisläufe, die vorhandene Energien wirksam nutzen. Wirtschaftlich ist, was auch sozio-ökologische und kulturelle Werte positiv einrechnet. So gestalten wir eine lebenswerte Zukunft mit.

Wir zeichnen neue Verbindungslinien

Wir stärken persönliche Verbindungen zwischen Menschen und Erde. Wir bilden und begleiten Gemeinschaften und Netzwerke. Dabei behalten wir den Überblick über globale Zusammenhänge. Und so kommen Ideen zur Umsetzung, so werden Abfälle zu Wertstoffen, so schaffen wir produktive Regeneration.

Wir denken und arbeiten in unserer "Werkstatt für alles Mögliche“

Die Werkstatt für alles Mögliche kann überall und jederzeit sein. In ihr erfinden und nutzen wir Werkzeuge, mit denen wir an passenden Lösungen für das arbeiten, was auf den ersten Blick unfassbar scheint: der Klimawandel. Unsere Baupläne teilen wir mit euch.

Wir ermutigen und befähigen möglichst viele

Durch Beobachtung, Austausch und Ausprobieren lernen wir gemeinsam und überwinden Barrieren. Mit einfachen Aktionen fassen wir den Mut, die nächstmöglichen Schritte und noch weiter zu gehen.

Wir gestalten gerne dazwischen

Wir erweitern Ränder, um mehr Anknüpfungspunkte zu schaffen und sind mittendrin im Geschehen. Zwischen Disziplinen können wir systemische Lösungen für den Nahrungsmittelanbau in der Stadt finden. Statt auf High-Tech setzen wir auf Kommunikation und Kreativität. Wir laden ein zum Mitgestalten.

Wir erzählen Schichten

Wir finden Geschichten, die uns den spielerischen Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels zeigen. Beim Schichten von Kompost, Mulch oder Pflanzengemeinschaften tauschen wir Erfahrungen aus. Schicht für Schicht wird bewusst, was andere Lebewesen uns erzählen.

Wir sind aktiv

Wir wissen, dass dringendes Handeln notwendig ist, um unsere menschengemachten Probleme zu lösen. Deshalb machen wir positive „Schichtarbeit“ und befähigen andere, aktiv zu werden. Und oft tun wir einfach mal nichts. Wir lassen all die Lebewesen machen. Erstaunlich wie nachhaltig sie aktiv sind!

Wir kultivieren Gemüse-Gesellschaften

Raum ist ein knappes Gut in der Stadt. Gleichzeitig sind wir viele, die auf wenig Raum miteinander auskommen. Wir möchten diese Umstände optimal nutzen, aber niemanden ausnutzen. Also schichten wir Höhen, Funktionen, Reihenfolgen, Zeiten, Verbindungen, …

Was uns antreibt...

Bei unserer Arbeit in Schulen, Vereinen und anderen Gruppen sammelten wir umfangreiche und vielseitige Erfahrung im Bereich der Vermittlung und setzen diese insbesondere an der Schnittstelle von Kunst, Bildung und Nachhaltigkeit ein.

Eine Grafik, die Ölfunge und deren Förderung seit 1930 zeigt. Daraus wird klar, dass das Ölfördermaximum bereits erreicht ist und wir mit hohem Aufwand und zerstörerischen Folgen von einer schwindenden Ressource zehren.
Fig 1: Ölfunde von 1930 bis 2050 und Förderung bis 2006, Quelle: ASPO

Vor der Gestaltung großer Veränderungen stehen oft erstmal Bewusstseinsprozesse an, die es zu begleiten gilt. Schauen wir uns die Zahlen zum Ölfördermaximum an (Fig. 1), ist absehbar, dass die Kosten für Lebensmittel steigen. Denn in der industriellen Landwirtschaft ist die Produktion (Maschinen, Düngemittel,Transporte) vorwiegen von Erdöl-Energie abhängig. Die Funde neuer Erdöl-Vorkommen nehmen seit 50 Jahren ab, während die Förderung mit aufwändigeren und gefährlicheren Verfahren weiter steigt. Das hat keine Zukunft. Stattdessen möchten wir gesunde Ernährung — gesund für Mensch und Planet — in Form einer "essbaren Stadt".

Eine essbare Stadt ist auch eine soziale Stadt. In dicht besiedelten und stark versiegelten Stadtteilen wird es immer heißer (Fig. 2). Außerdem steigt die Anzahl der Hitzetage kontinuierlich an und Karlsruhe liegt weit über dem Durchschnitt in Deutschland (Fig. 3). Das macht vielen Menschen in unserer Gesellschaft gesundheitlich zu schaffen, insbesondere Kleinkindern, Chronisch-Kranken und Älteren.

Die Stadtkarte von Karlsruhe zeigt die übermäßige Hitzebelastung im versiegelten Innenstadtbereich.
Fig. 2: Climate zone classification map of Karlsruhe’s urban districts (cartography: Volker Schniepp).
Eine Grafik, die zeigt, wie die Anzahl der Hitzetage in Deutschland kontinuierlich steigt. Im Mittel haben sich die Hitzetage seit 1951 verdoppelt. Karlsruhe hatte 2022 sogar 50 Hitztage
Fig. 3: nachgezeichnete und ergänzte Grafik des Umweltbundesamtes mit Daten des Deutschen Wetterdienstes

Eine essbare Stadt Karlsruhe ermöglicht viele Verbesserungen gleichzeitig: Mit essbarem Grün können wir entsieglen, Boden aufbauen, Biodiversität erhöhen, das Mikroklima verbessern, Wertschöpfungsketten erweitern und Stoffkreisläufe schließen, Emissionen reduzieren, frischer und gesünder essen, kulturelle Teilhabe genießen, und und und.

Besonders finde ich den künstlerischen und vermittelnden Ansatz beim urbanen Gärtnern. Hier geht’s ums „große Ganze“, Mensch – Natur – Kultur. Lena und Carmen bringen viel mehr mit als botanisches Fachwissen!

Yella Hoepfner - Hoepfner Stiftung Karlsruhe

Unsere Partner*innen

Architekturschaufenster Karlsruhe : WAM | ato GmbH : WSP | Baden-Württemberg Stiftung : Spinne | BioDesignLab HfG : M2 | bunch e.V. : Spinne WAM | Bundesverband Soziokultur : Spinne | Bürgerzentrum Mühlburg : GPN | BUZO : Juwel | Christian-Griesbach-Haus: GPN | Die Anstoß : Juwel GPN | Drais-Gemeinschaftsschule und Drais-Grundschule : GPN | Evangelischer Kindergarten Karlsruhe : GPN | Evangelische Lukasgemeinde Karlsruhe : GPN | Förderverein der Gartenschule Karlsruhe : Starter | Fraunhofer Institut : Juwel | Gartenbauamt Karlsruhe : Juwel Starter | Gartenschule Karlsruhe : Starter | Hans-Thoma Schule : GPN AG | Heidehof Stiftung : Spinne | Hoepfner Bräu : M2 | Hoepfner-Stiftung : M2 | Johannes-Diakonie WG Feldstraße : GPN | Jubez : Spinne GPN KROW | K3-Büro : Pop | Karlshochschule International University : KMPST YOU | Karlsruher Fächer GmbH : Feuer | Karlsruher Institut für Technologie : Juwel Bahn | Karlsruhe Marketing und Event GmbH : Bahn | Kinder- und Jugendhaus am Fliederplatz : GPN | Kulturküche Karlsruhe : Spinne | Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg | Luthergemeinde Karlsruher Oststadt | Ökosoziales Forum Wien : YOU | proBiene – Freies Institut für ökologische Bienenhaltung (gemeinnützig) GmbH: YOU | Sparkassen-Stiftung | Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe : Spinne | Stadtbienen gGmbH : YOU | Stadtentwicklungsamt Karlsruhe : City Transformation | Stadtplanungsamt Karlsruhe : KMPST | Stadtteilkoordination Mühlburg und Innenstadt-Ost : GPN | Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz Karlsruhe : Starter AG | Quartier Zukunft — Labor Stadt : M2 | Volkswohnung : GPN | Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg : WAM

Presse

Bernhard Wagner hat in den Badischen Neuesten Nachrichten den neuen Rheinstrand-Garten vorgestellt. An einem schönen Sommertag traf sich die Gartengruppe zum Picknick "direkt aus dem Beet". Radieschen gab es schon reichlich, obwohl wir erst kurz zuvor im Juni anfingen den offenen Garten im Auftrag der Mieter- und Bauverein eG für und mit Bewohner*innen der Rheinstrandsiedlung Daxlanden auf einer Wiese anzulegen.

Das ist ein Screenshot aus dem aktuellen Beitrag Stadtbegrünung: Lebenswerte Städte im Zeichen des Klimawandels von BAUEN & WOHNEN im Themenfeld "Nachhaltigkeit". Im Video seht ihr Lena mitten im SpielFeld M2 auf dem Hoepfner-Areal ein paar gärtnerische Tipps geben.

Quellen:

Fig. 1: Association for Peak-Oil Studies
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Olfunde.png

Fig. 2: Climate zone classification map of Karlsruhe’s urban districts (cartography: Volker Schniepp).
Quelle: Kramer, C.; Wagner, M. Enhancing Urban Sustainable Indicators in a German City—Towards Human-Centered Measurements for Sustainable Urban Planning. World
2020, 1, 104-123. https://doi.org/10.3390/world1020009

Fig. 3: Umweltbundesamt: Anzahl der Tage mit einem Lufttemperatur-Maximum über 30 Grad Celsius https://www.umweltbundesamt.de/bild/anzahl-der-tage-einem-lufttemperatur-maximum-ueber